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Nach sechs Jahren und diversen Sondermodellen neigt sich die Produktion des aufregendsten Alfa Romeo seit dem Tipo 33 nun wohl wirklich dem Ende entgegen. Grund genug, um den Alfa Romeo 4C in Form des Sondermodells »4C Spider Italia« mit einem emotionalen Abschiedsgruß in die Sammlungen der Welt zu entlassen.
Alle Freunde italienischer Sportwagen standen Kopf bei seiner Vorstellung auf dem Genfer Auto-Salon. Endlich wieder ein echter Alfa Romeo mit zwei Sitzen, Heckantrieb und Mittelmotor! Im März 2013 wurde der Alfa Romeo 4C (sein Name folgt der Tradition der Alfa Romeo 6C und 8C, wobei das C für Cilindri (italienisch »Zylinder« steht) als Coupé präsentiert, die ersten Fahrzeuge wurden Ende Oktober 2013 in Europa ausgeliefert. Im Januar 2015 erschien der Alfa Romeo 4C als Spider, der sich durch das herausnehmbare Targadach auszeichnet.
![Alfa Romeo 4C – Abschied von einer legendären Fahrmaschine | Octane-Magazin (2) Alfa Romeo 4C – Abschied von einer legendären Fahrmaschine | Octane-Magazin (2)](https://i0.wp.com/www.octane-magazin.de/wp-content/uploads/Octane-Magazin-MK_Alfa-4C-Hermann-Koepf-Alfa-Spider-4C-Octane-DSC08328.jpg)
Beide Varianten werden in Handarbeit von Maserati in Modena montiert, wobei das wichtigste (und die Produktion limitierende) Merkmal das von Dallara konstruierte Chassis ist. Das Monocoque aus einem kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff wiegt nur 65 kg. Die vordere und hintere Rahmenstruktur ist aus Aluminium und trägt die angetriebenen Hinterräder an Querlenkern und MacPherson-Federbeinen während vorn eine Doppelquerlenker-Achse verbaut ist. Neben so viel Rennwagentechnik nimmt sich die Motorisierung einfacher aus: im Alfa 4C wird ein Vierzylindermotor aus der Giulietta verwendet, der erleichtert und in seiner Leistung erhöht wurde. Aber letztlich entscheidet ja die gelungene Zusammenstellung der Komponenten. Und da hat der Alfa Romeo 4C immer alle Fahrer überzeugt. Wir zitieren hier auszugsweise, was unser Autor Bernd Conrad bereits 2016 über den 4C Spider schrieb:
»Vorfreude, Ehrfurcht und Hochgefühl. Herzklopfen, feuchte Hände und Ohrensausen. Ausnüchterung und die Suche nach der nächsten Dosis. Der Alfa Romeo 4C lässt niemanden kalt. Wer den Schlüssel in der Hand hält und sich am aerodyna- misch-organischen Design der kleinen Karosserie satt gesehen hat, wer die perfekte Sitzposition im Innenraum eingenommen hat und fahren darf, der ist elektrisiert.«
1075 Kilogramm Leergewicht und fast profan wirkende 240 PS stehen in den Papieren. Aber was diese Komposition, dirigiert per DCT-Getriebe daraus macht, sorgt für Donnerhall. Direkt hinter den beiden Sitzen wird der Maschinenklangorchestriert. Als Subwoofer fungiert der im Testwagen ver- baute Sportauspuff. Ob er mit der erhältlichen Akrapovic- Anlage noch gewaltiger klingt? Wahrscheinlich, denn der 4 C ist gebaut aus einem Kohlefaser-Monocoque und ebenso geba- ckener Karosserie, da bleibt kein Spielraum für Dämmmaterial. Schon im Normal-Modus der DNA-Fahrmodussteuerung schnalzt der nur 3,99 Meter lange Sportwagen auf die kleinste Bewegung des Gasfußes nach vorne, als ob er in eine Steinschleuder gespannt worden wäre. Das Doppelkupplungsgetriebe sorgt für Gangwechsel ohne Zugkraftverlust. Die servolose Lenkung macht den Fahrer zum Dirigenten der Ideallinie, der 4C folgt auf den Millimeter. Auch beim freien Auslauf über Serpentinen existieren für den 4C physikalische Grenzen. Die sind aber unsichtbar, weit jenseits von Mut und Straßenverkehrsordnung. Steht der Hebel in der Mittelkonsole auf »D«, spannt der Alfa Romeo 4C seinen drahtigen Körper weiter an. Es wird später hochgeschaltet, wobei das DCT dann auch seine Manieren vergisst. Deutliche Lastwechselreaktionen erfordern Aufmerksamkeit vom Fahrer. Eine leicht feuchte Autobahn wird dann bei forcierter Längsbeschleunigung zum Tanzparkett für die angetriebene Hinterachse.
Text Bernd Conrad und Sven Schrader Fotos Hermann Köpf
Die ganze Story finden Sie in OCTANE Ausgabe 40
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